“Die Wolke zieht jetzt durch dein Hirn und regnet sich an deinen Beinen ab.”

Foto: privat

Foto: privat

Raphaela Bardutzky

Raphaela Bardutzky ist freie Autorin und Dramaturgin in München. Gemeinsam mit Theresa Seraphin gründete sie 2016 das Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen. Raphaela Bardutzkys Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Münchner Literaturstipendium für den Text WÜSTLING, 2021 mit dem Publikumspreis beim Förderpreis für Neue Dramatik an den Münchner Kammerspielen und 2022 bei den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin, beide für ihr Stück FISCHER FRITZ.

Als Dramaturgin war sie 2018 an einer szenisch-performativen Version des Mozart-Requiem am Nationaltheater Mannheim (Regie Clara Hinterberger) und der Theaterserie MÜNCHNER SCHICHTEN an verschiedenen Orten in München beteiligt.

Raphaela Bardutzky gibt regelmäßig Workshops und unterrichtete von 2018 bis 2021 „Schreiben für Film und Theater“ am Institut für Theaterwissenschaft der LMU München.

Link zur Homepage


FISCHER FRITZ

Link zum Text

Fritz war früher Flussfischer im bayerischen Nirgendwo. Doch nach einem Kleinhirninfarkt neigt er zu Stürzen und laboriert an einer Sprechstörung. Fritzens Sohn Franz wiederum ist Friseur und Städter, beides mit Leidenschaft. Die Vater-Sohn-Beziehung ist seit Jahren hochkompliziert, wechselt zwischen Kontaktabbruch und unbeholfenen Smalltalk-Versuchen. Franz kann und will sich also nicht um den Vater kümmern und engagiert stattdessen eine polnische Pflegekraft. Piotra, Anfang dreißig, ausgestattet mit Fernweh und einer Leidenschaft für polnische Indie-Musik ringt fortan in der bayerischen Pampa mit Fritzens Dialekt und Fritzens Verschwiegenheit.

Ein „Sprechtheater“ über das Miteinander-reden oder Nicht-mehr-miteinander-reden-können, über Unausgesprochenes und Verschwiegenes. Gleichzeitig ein wilder Sprachfasching aus Deutsch, Polnisch und Bayerisch, voller Übersetzungsversuche und Zungenbrecher.

“Als “Sprechtheater” hat Bardutzky ihren Text gelabelt, das klingt selbstverständlich, führt aber auf eine Spur, wie diese Autorin Theater versteht: als Kunst, die ihre Verstörungen mit sprachlichen Mitteln erzeugt, in direkter Nachbarschaft zum Musiktheater. […] und wie kreativ, mit wieviel Freude am Stolpern, wie musikalisch Bardutzky dieses Spiel hier spielt, ist faszinierend – zumal das Spiel kein Selbstzweck ist, sondern inhaltlich gedeckt bleibt“ (Falk Schreiber auf nachtkritik.de )

Übersetzungen ins Polnische von Aleksandra Lukoszek. Nominiert für den Heidelberger Stückemarkt und den Münchner Förderpreis für Neue Dramatik.