“Und weil dein Arm einen Bart hat und deine Wirbelsäule Knoten trägt, weil du auglos und weitsichtig bist, stehst du aus dem Bett auf in den Krieg.”

© Priscillia Grubo

Theresa Seraphin

Theresa Seraphin ist freie Autorin und Dramaturgin. Sie studierte Dramaturgie, Komparatistik und Kunstgeschichte an der Theaterakademie August Everding, sowie der Kyonggi Universität Seoul (Südkorea). Sie ist Absolventin des Studiengangs „Kuratieren in den szenischen Künsten“ (2018) und arbeitete bis 2022 als Dramaturgin an der ARGEkultur in Salzburg, wo sie gemeinsam mit Sebastian Linz u.a. das jährliche OPEN MIND Festival kuratierte.

2016 gründete sie zusammen mit Raphaela Bardutzky das NETZWERK MÜNCHNER THEATERTEXTER*INNEN (NMT), in dessen künstlerischem Leitungsteam sie bis heute ist.

Als Autorin hat Theresa Seraphin einen Schwerpunkt auf kollektiven Arbeitsprozessen und offenen Projektentwicklungen. 2022 war sie Autorin und Dramaturgin der Sci-Fi Installation PLANET 09 der Regisseurin Carmen Schwarz und Bühnenbildnerin Yvonne Schäfer. Im Februar 2023 feierte ihr Text ERIK*A, über das spielerische Entdecken der eigenen queeren Identität anhand des Beispiels der Geschwister Erika und Klaus Mann an der Münchner Schauburg Premiere. Im März 2023 fand die Uraufführung der Tanzproduktion UNISONO (make.make produktionen; WUK Wien) statt, die nach dem Verhältnis von Gruppe und Individuum fragte und für die sie ebenfalls den Text erarbeitete.

Schwerpunktmäßig im Theater verortet, schreibt Theresa Seraphin seit einigen Jahren immer wieder auch Gedichte. Auftritte u.a. beim Schamrock Festival 2020 und 2022, sowie bei der Lesereihe ‚meine drei lyrischen ichs‘. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit sind Queerness, Feminismus, Trauma sowie Antirassismus und linker Aktivismus.


NAKED BEAUTY

eine performative Installation über die kulturellen Codes im Sehen und Erfahren öffentlicher Nacktheit

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Der Bilder-Kanon der westlichen Kunstgeschichte ist voll von Darstellungen nackter weißer, dem historischen Schönheitsideal entsprechenden Körper. Der weiße männliche* Körper repräsentiert dabei Autorität und Stärke. Anders so schon die Darstellung nackter weißer Frauen*. Auch der Jahrhunderte alte strukturelle Rassismus sowie Ableismus spielt in der künstlerischen Darstellung von Körpern eine entscheidende Rolle. NAKED BEAUTY reflektiert diese und sucht nach historischen und heutigen Gegenbildern, die der Binarität von Geschlechterdarstellung sowie der dominanten westlichen Gaze andere Körperbilder entgegensetzen.

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Konzept und Text: Theresa Seraphin, Helena Kontoudakis

Performance: Patrick Nellessen

Erster Try Out präsentiert im Rahmen des WortSchau Festivals 2020

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Premiere am Samstag, 24. Oktober 2020

Mehr Infos unter:

http://www.kulturbunt-neuperlach.de/?t=event&e=306

https://www.helenakontoudakis.com/


Erika und Therese GAY AGAIN

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Heute ist allgemein bekannt, dass Erika Mann unter anderem GAY war. Sie heiratete homosexuelle Männer, lebte Beziehungen mit Frauen und Männern. In der Öffentlichkeit sprach sie jedoch nie über ihre Bisexualität. Die Text- und Sound-Performance Erika & Therese GAY AGAIN ist in Auseinandersetzung mit Archivmaterial der Monacensia sowie eigenen Texten und Sounds entstanden. Theresa Seraphin und Lisa Jeschke sind Erika Mann und Therese Giehse selbst, eine Reihe von Liebhaber*innen, TS und LJ im 21. Jahrhundert. Sie arbeiten sich durch Materialien, sprechen miteinander und aneinander vorbei, präsentieren Lieder, Listen, Briefe, Beschreibungen, Dokumente, Abwesenheit, Erika Mann in 3D, Sehnsucht, Brüche, Doppelungen und befragen die gesellschaftlichen Bedingungen von Liebe und Sexualität damals und heute. Man denke nur an die anhaltenden Stimmen gegen Genderwahn und Ehe für alle, tägliche Übergriffe gegen Homosexuelle und Transpersonen, Gewalt und Missbrauch in heterosexuellen Ehen, Masseneinsamkeit. Fuck! Wir sind viele.

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Text: Theresa Seraphin, Lisa Jeschke

Sound und Schnitt: Marie-Kristin Burger

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Online-Premiere am 11.6.2020 auf dem Blog der Monacensia

Podcast zum Anhören: https://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/gay-again-theresa-seraphin-und-lisa-jeschke-im-interview-erikamann/


MÜNCHNER SCHICHTEN

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In der 80er Jahren waren Helmut Dietls „Münchner Geschichten“ Straßenfeger. Seitdem hat sich die Stadt massiv verändert. Wie und was kann man heute über sie erzählen? Das untersuchen in der Theaterserie „Münchner Schichten“ die Autor/innen Raphaela Bardutzky, Barbara te Kock, Benno Heisel und Theresa Seraphin, Amahl Khouri, Andreas Kohn, Leander Steinkopf und Jan Geiger. Jede Folge hat ihren eigenen Fokus, der sich auf einen spezifischen sozialen und politischen Aspekt des Münchner Stadtlebens richtet. Ensemble, Regie und Inhalt entwickeln sich Folge für Folge weiter. Aufgeführt wird site-specific, jeder Abend spielt an einem anderen, auf spezielle Weise typischen Ort der Stadt.

Folge 6: ‚Freizeit 81′  Ein Leben in München hat drei Verlaufsmöglichkeiten: 1. Du ziehst weg, 2. Du passt dich an, 3. Du radikalisierst dich. In einem alten Wohnhaus treffen wir auf den linken Münchner Untergrund. Was können Münchner Bürger*innen tun, um gegen rechte Gewalt vorzugehen? Welche Form der Radikalisierung ist notwendig? Wie kann Widerstand in München aussehen und welche historischen Beispiele liefert die Stadt dafür?

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Regie: Annalena Maas

Darstellende: Ursula Berlinghof, Diana Marie Müller

Ausstattung: Theresa Scheitzenhammer

Dramaturgie: Raphaela Bardutzky

Produktion: Rat&Tat Kulturbüro

Regieassistenz: Angelika Endres

Musik: Leo Turd, Franz Furtner

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Premiere am 25.01.2019, 18.00 Uhr – 19.30 Uhr
Weitere Vorstellung 25.01.2019, 20.30 Uhr – 22.00 Uhr